20. Mai 2015

Vorteile von Comicworkshops (und ein paar Nachteile)

Anläßlich einer Fachtagung im Archiv der Jugendkulturen habe ich mir einige Gedanken gemacht, warum Comicworkshops für Gruppen von Kindern und Jugendlichen gut in der Bildungsarbeit funktionieren können:

  • + Comics sind bei fast allen Kindern und Jugendlichen ein gut bekanntes Medium. Die meisten haben eine ziemlich genaue Vorstellung davon was Comics sind und wie Comics funktionieren.
  • + Es sind vielerlei Formen möglich, es können Stories verfasst, Schemata und Übersichtsdiagramme angefertigt, Essays und Nachdenkereien gezeichnet werden.
  • + Komplexe Sachverhalte wie Mobbing, Zukunftsängste, Diskriminierung... gehen durch die Darstellung in einem Comic gut zu behandeln. 
  • + Was schwer oder gar nicht zu zeichnen geht kann aufgeschrieben werden und umgekehrt.
  • + Die Arbeit ist zu zweit oder in Gruppen ebenso möglich wie einzeln.

Es gibt auch einige Schwierigleiten zu bedenken:

  • - Ein Comic benötigt für die Herstellung mehrere Arbeitsschritte. Das heißt, nach dem Verstehen der Aufgabe muß eine Story verfasst werden, vorgezeichnet, gelettert und und ins Reine gezeichnet werden. Das ist nicht in 1-2 Stunden zu schaffen. Im Rahmen von beispielsweise einer Woche können hingegen komplexe Aufgabenstellungen in mit gebührender Sorgfalt behandelt werden.
  • - Für die Herstellung eines Comic sind mehrere "Handwerke" nötig: Analysieren, Schreiben, Zeichnen... Die Wenigsten können das alles gut.
  • - Die meisten Gruppen sind sehr heterogen, mit den unterschiedlichsten Vorraussetzungen und Wissensständen. Wer nicht gut zeichnen kann fühlt sich u.U. im Nachteil.
In den letzten Jahren habe ich sehr verschiedene Gruppen und Themen gehabt: 
Geld und seine Bedeutung, Kinder, Mechanismen der Diskriminierung, Bedeutung von KZ-Gedenkstätten, Antisemitismus, Weihnachten in multinationalen Schulklassen, Zukunftshoffnungen und -Ängste, Mauerfall und Wende... 

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