14. Oktober 2022

Neuer Kurs ab November: Graphisches Erzählen



Ab 8.11.2022 gibt es wieder einen neuen Kurs in der Comicbibliothek Renate:

Graphisches Erzählen.

Alle zwei Wochen gibt es Übungen, Anregungen, Diskussionen über den Weg, verständliche Comics zu machen.

Themen wie Leserichtung, erzählte Zeit, Bedeutungsperspektive, Stimmung, muskuläre Einfühlung, Botschaftsverstärkung durch Kontraste… werden dabei behandelt.

Beispiel:
Perspektivische Interpretation von "Alleinesein, Verlorensein".
Anwendung der Zentralperspektive


Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen von auge ät renatecomics.de

Die Meldungen werden in der Reihenfolge des Eingangs bearbeitet.

Leitung Peter Auge Lorenz
Start: 8.11.2021 - Ende Oktober 2023
Zeit: 19.00 - 21.00 Uhr, jeden zweiten Dienstag
Renate Comicbibliothek, Tucholskystr. 32, 10117 Berlin

Der Kurs kann parallel mit dem Comicschreibkurs von Ulla Loge
belegt werden, der an den jeweils anderen Dienstagen stattfindet.

Bei Interesse an diesem Kurs wendet Euch bitte direkt an Ulla:

ullaloge@freenet.de

Beitrag: 30,-€ (25,-€ ermäßigt) - Kurs jeden zweiten Dienstag
50,-€ - Kurs jeden Dienstag

Übungsbeispiele:

Hintergrund, verschiedene Arten und ihre Verwendung


Zentralperspektive Anwendungsbeispiele Innen und Außen





18. August 2022

Graphisches Erzählen: die Dritte Dimension

Auf Comicbildern einen räumlichen Eindruck zu erzeugen, ohne gleich Perspektiven zu konstruieren (kommt nächstesmal), war diesmal die Aufgabe im Renate-Kurs "Graphisches Erzählen".

In der Gruppe kamen Vorschläge wie: 

- Größenunterschiede
- Verdecken und Überschneiden
- Schattenwürfe
- (Boden-)Strukturen
- Kontraststärke
- Ordnung
Wie jedesmal erstellten alle 6 Beispiele dafür, hier sind meine eigenen:

Um zu üben und zu verstehen, versuchten wir, in jedem Beispiel nur eine dieser Methoden anzuwenden, hier also Raum durch Größenunterschiede. 

Unser Unterbewußtsein stellt automatisch eine Perspektivansicht her.

Bei Verdeckungen und Überschneidungen befindet sich geradezu zwangsläufig der eine Cowboy räumlich vor dem anderen: 


Der Schattenwurf verortet meine Figur am Boden und durch Lage, Richtung und Beschaffenheit des Schattens auch im Raum. 


Bodenstrukturen wie Korngrößen, Dielenlagen, Fliesen... schaffen die Illusion der Dritten Dimension.

Vorne befindliche Menschen/Tiere/Gegenstände erscheinen uns kontrastreicher als weiter hinten Liegendes. Das wird in diesem Beispiel ein kontrastarmes Grau. In der Malerei verschwimmt der Hintergrund oft in einem zarten Blau...

Selbst ein simpler Horizontstrich schafft einen räumlichen Eindruck, in Innenräumen wäre das die Scheuerleiste...

In der Diskussion danach kamen wir noch auf die Lage als räumliche Methode, leider sind mir bei dem Beispiel die Schatten der Fußballerinnen mit reingerutscht. 

Bestimmt gibt es noch mehr Möglichkeiten, dies sind eher Ansätze, wenn wir beim Zeichnen das Gefühl haben, es wirkt nicht oder falsch räumlich. 




24. Mai 2022

Das Gruppenheft nach dem Rashomon-Prinzip

 Für den DGhK Berlin-Brandenburg gab es in der Renate einen Comicnachmittag für Kinder von 9–12 Jahren. 

Als Ergebnis entstand ein gemeinsames Comicheft. 

Um die einzelnen Stories in einen Zusammenhang zu bekommen, einigten wir uns auf einen gemeinsamen Ausgangspunkt: 

Die Klasse 5b ist auf Klassenfahrt und plötzlich ist die Betreuungsperson verschwunden. Was war passiert? Was wird jetzt passieren? 

Durch diese Vorgehensweise erhalten wir Geschichten, die so individuell sind wie die beteiligten Kinder, aber dennoch um ein gemeinsames erzählerisches Zentrum kreisen, etwa so wie im Film Rashomon, in dem ein Richter sich von verschiedenen Personen die Geschehnisse erzählen lässt und erst aus der Gesamtheit der Berichte wir uns ein Bild des realen Hergangs machen müssen. 




Wir formulierten in kurzen Worten die Grundzüge der Geschichte, die sogenannte Storyline. 
Dazu entwarfen wir unsere Hauptfigur, stellten sie in Vorder- und Seitenansicht dar und überlegten die Eigenschaften und Persönlichkeitsdetails, damit wir wissen, wie unser Hauptcharakter in den einzelnen Situationen reagiert. 


Ein Storyboard ordnet die einzelnen Kästchen - Paneele genannt - auf der Comicseite. 


Die Vorzeichnung unseres Comics ziehen wir mit Schwarzem Marker (früher mit Tusche, deshalb heiß dieser Schritt immer noch "Inken") nach, so dass alles Wichtige sofort gut zu erkennen ist. Im Heft können wir nun alles nachlesen.